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Afghanistan

Unsere Arbeit in Afghanistan wird nicht mit Regierungsgeldern finanziert

Berlin, 14.09.2021 - Ärzte ohne Grenzen verwahrt sich gegen wiederholte Aussagen von Seiten der Politik, dass die Organisation Gelder für humanitäre Hilfe in Afghanistan erhalte. Zunächst hatte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller am 6.9.2021 in der Rheinischen Post angekündigt, die Bundesregierung verstärke ihre Unterstützung für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen, UNICEF und erfahrene Nichtregierungsorganisationen wie die Deutsche Welthungerhilfe oder Ärzte ohne Grenzen, um eine Hungerkatastrophe zu verhindern. Ärzte ohne Grenzen hat das umgehend öffentlich richtiggestellt.

Dann sagte Alexander Dobrindt im TV-„Vierkampf“ der kleineren Parteien am 13.9.2021: „Wir haben (…) deutlich gemacht, dass wir die humanitäre Hilfe mit 600 Millionen jetzt gerade auch bereitstellen vor Ort. Da geht es um die Frage, dass Lebensmittelversorgung stattfindet, dass Ärzte ohne Grenzen, dass die Caritas, die vor Ort sind, entsprechend dann auch unterstützt werden.“

Diese Aussage ist falsch. Ärzte ohne Grenzen nimmt für seine humanitäre Hilfe in Afghanistan keine Gelder von Regierungen an, auch nicht von der deutschen Bundesregierung. Die Arbeit wird ausschließlich mit privaten Mitteln finanziert. Nur so können die drei Grundprinzipien – Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit – nach denen die Organisation arbeitet, gewährleistet werden. Die Einhaltung dieser Prinzipien ist die wichtigste Grundlage der humanitären Arbeit und gewährleistet die Sicherheit der Patient*innen und Mitarbeitenden vor Ort. 

Ärzte ohne Grenzen in Afghanistan  

Ärzte ohne Grenzen hat medizinische Projekte in fünf afghanischen Provinzen. Zu den Standorten zählen Herat, Helmand, Kandahar, Khost und Kundus, in denen rund 2.400 Mitarbeitende der Organisation arbeiten. Nach dem Ende der Kämpfe ist die Zahl der Patient*innen deutlich angestiegen. Insbesondere die Mitarbeitenden in regionalen Krankenhäusern in Kundus, Kandahar und Laschkar Gah behandelten eine hohe Zahl von Kriegsverletzten. Insgesamt stehen die Gesundheitseinrichtungen in dem Land unter massivem Druck, da es an Personal und Ausrüstung mangelt. Oft haben Patient*innen keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu einer angemessenen medizinischen Versorgung. 

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Unsere Pressereferetin Christiane Winje
Christiane Winje
- Pressestelle