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Nigeria

Nigeria: Alarmierende Mangelernährungskrise im Nordwesten

Zur alarmierenden Mangelernährungskrise im Nordwesten von Nigeria sagt Dr. Simba Tirima, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Nigeria: 

„Für die Menschen im Nordwesten Nigerias waren die vergangenen Monate unglaublich schwierig. Unsere Teams haben in den medizinischen Einrichtungen, in denen wir mit dem Gesundheitsministerium zusammenarbeiten, so viele mangelernährte Kinder gesehen wie noch nie. 

Allein in diesem Jahr haben wir in den Bundesstaaten Zamfara, Katsina, Sokoto, Kebbi und Kano mehr als 140.000 Kinder wegen akuter Mangelernährung behandelt. Im Bundesstaat Zamfara sind die Einweisungen von Kindern mit schwerer akuter Mangelernährung in unsere ambulanten therapeutischen Ernährungszentren um 39 Prozent höher als im Vorjahr. Im Bundesstaat Katsina sind die Zahlen in die Höhe geschnellt: Fast 80.000 Kinder wurden wegen schwerer akuter Mangelernährung behandelt, rund 12.700 von ihnen mussten stationär versorgt werden. 

Es gibt Kinder, die auf dem Weg zu unseren Kliniken sterben. Es gibt Kinder, deren Gesundheitszustand so kritisch ist, dass wir nichts tun können, um sie zu retten. Eskalierende Gewalt, Vertreibung, steigende Lebensmittelpreise, Epidemien und die Klimakrise sind die Faktoren, die diese alarmierende Gesundheits- und Mangelernährungskrise auslösen.   

Angesichts des Ausmaßes dieser Krise müssen nationale und internationale Akteure aktiv werden und ausreichend humanitäre Hilfe möglich machen. Wir rufen andere Organisationen auf, sich anzuschließen und die zuständigen Behörden dabei zu unterstützen, auf die dringendsten Bedürfnisse der betroffenen Menschen zu reagieren. Bei der Planung der humanitären Hilfe für Nigeria unter Führung der Vereinten Nationen wird der Nordwesten des Landes nach wie vor nicht ausreichend beachtet, denn die Pläne konzentrieren sich auf die Notlage im Nordosten des Landes. Wenn wir verhindern wollen, dass das Jahr 2023 für die Kinder im Nordwesten Nigerias erneut verheerend wird, müssen wir dafür sorgen, dass Tausende Menschen besser mit lebensrettenden Nahrungsmitteln versorgt werden.” 

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an

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Unsere Pressereferetin Christiane Winje
Christiane Winje
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