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Sudan

Sudan: Ärzte ohne Grenzen protestiert gegen vorübergehende Verhaftung von Mitarbeitenden

Berlin/Khartum, 26. Januar 2022. Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen protestiert gegen die zeitweise Inhaftierung von neun Mitarbeiter*innen im Sudan zu Wochenbeginn. Das medizinische Team war am Abend des 24. Januar in Khartum von den sudanesischen Behörden festgesetzt worden, bevor es am folgenden Morgen wieder freigelassen wurde.  

Zum Zeitpunkt der Festnahme waren die Mitarbeitenden auf dem Rückweg von einem Krankenhaus, in dem sie medizinische Hilfe leisteten, zum Büro der Organisation. Sie wurden in einer Polizeistation festgehalten und zu den medizinischen Aktivitäten von Ärzte ohne Grenzen befragt. Es wurde keine physische Gewalt angewendet. 

“Die Festnahme unseres Personals in Zusammenhang mit ihrer medizinischen Hilfe ist inakzeptabel“, sagt Oliver Lacharité, Leiter der Nothilfeabteilung von Ärzte ohne Grenzen. „Es ist gut, dass sie nun wieder frei sind, aber sie hätten niemals festgehalten werden dürfen. Unser medizinischer Einsatz im Sudan richtet sich einzig und allein nach dem medizinischen Bedarf. Wir helfen den Krankenhäusern der Stadt bei der Behandlung von Verletzten und unterstützen sie beim Management der Covid-19-Patienten, deren Zahl in besorgniserregendem Maße ansteigt. Wir haben nun einige unserer Aktivitäten in Khartum ausgesetzt, während wir uns darum bemühen, Garantien für die Sicherheit unserer Teams zu bekommen. Wir hoffen, dass wir die Hilfe für die Einwohner der Hauptstadt bald wieder aufnehmen können.“ 

Ärzte ohne Grenzen ist im Sudan registriert und verfügt über alle notwendigen Genehmigungen für die medizinischen Programme. Die Organisation leistet in acht Bundesstaaten des Sudan humanitäre Hilfe. Die Arbeit wird ausschließlich aus Privatspenden finanziert, nicht aus staatlichen Geldern. 

Für weitere Auskünfte sprechen Sie uns an.

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Stefan Dold
- Pressestelle