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Jan 26

STATTGEFUNDEN! Mangelernährung im Südsudan und in Somalia - eine medizinische Notlage

ThemenTalk 19:00 h Online
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Was unterscheidet Mangelernährung von Hunger? Was genau ist Mangelernährung und warum kam es im Jahr 2022 in so vielen Ländern zu alarmierenden Mangelernährungskrisen?
Diesen Fragen möchten wir in unserem nächsten Thementalk nachgehen und dabei einen besonderen Fokus auf die Mangelernährungskrisen im Südsudan und in Somalia legen. Unser Experte Mitchell Sangma wird von seiner Arbeit und seinen Erfahrungen in diesen beiden Ländern berichten, die aus verschiedenen Gründen besonders stark von Mangelernährung betroffen sind.

Somalia und Somaliland erleben derzeit die schlimmste Dürreperiode seit Jahrzenten. Wassermangel und vertrocknete Weiden haben dazu geführt, dass die Menschen, die traditionell als Hirtengemeinschaften leben, ihr Vieh und damit ihre Lebensgrundlage verloren haben. Ernteausfälle, steigende Lebensmittelpreise sowie anhaltende Unsicherheit infolge von Kämpfen und Gewalt haben dazu geführt, dass Hunderttausende Zuflucht in Städten oder Vertriebenenlagern gesucht haben. Dort gibt es jedoch nicht ausreichend sauberes Wasser, sanitäre Anlagen und Nahrungsmittel für alle. Es kommt zu Ausbrüchen von Krankheiten wie Cholera und Masern sowie zu alarmierend hohen Raten an Mangelernährung.
Im Südsudan haben weitreichende Überschwemmungen das vierte Jahr in Folge dazu geführt, dass hunderttausende Menschen ihre Dörfer verlassen mussten. Sie verloren ihr Vieh und ihre Ernten. Laut den Vereinten Nationen sind drei Viertel der Südsudanesen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Sie leben in Vertriebenenlagern unter prekären Bedingungen. Auch hier mangelt es an sauberem Wasser und Sanitäranlagen. Die Zahl der Menschen, die an Malaria oder anderen über das Wasser übertragenen Krankheiten leiden, steigt - und ebenso die Mangelernährungsraten.

Im Südsudan, in Somalia sowie in vielen anderen Ländern sind es vor allem die Kinder, die am meisten von Mangelernährung betroffen sind. Es handelt sich um eine besorgniserregende medizinische Notlage.

In unserem Thementalk möchten wir allen Interessierten zeigen, wie Teams von Ärzte ohne Grenzen Kinder mit Mangelernährung behandeln. Wir möchten auch darüber sprechen, wie die Mangelernährungskrisen in Somalia und im Südsudan im Hinblick auf die aktuelle Weltlage einzuordnen sind und warum es aus Sicht von Ärzte ohne Grenzen keine One-Size-Fits-All-Lösung für die verschiedenen Mangelernährungskrisen geben sollte, die Millionen Menschen derzeit betreffen.

Das Webinar wird auch über unseren Youtube-Kanal gestreamt, Sie finden den Livestream hier.

Mitchell Sangma ist Arzt aus Indien und hat einen Postgraduiertenabschluss in International Public Health von der University of Queensland, Australien. Er arbeitet seit 2011 bei Ärzte ohne Grenzen. Als Spezialist für öffentliche Gesundheit war er an vielseitigen Gesundheitsprogrammen beteiligt, u.a. in Uganda, Syrien, Jordanien, Äthiopien, Nigeria, Bangladesch und Myanmar. Derzeit unterstützt er als Gesundheitsberater mit Sitz in Nairobi die Projekte im Südsudan, Sudan, Somalia und Äthiopien.

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