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Kooperation von Biontech und Biovac: „In keiner Weise ausreichend"

22.07.2021 - Zur geplanten Abfüllung und Endfertigung von Biontech-Impfstoff durch die Firma Biovac in Südafrika kommentiert Lara Dovifat, Expertin für Medikamentenversorgung bei Ärzte ohne Grenzen:

Die Kooperation ist ein erster Schritt, aber in keiner Weise ausreichend, um die Abhängigkeit Afrikas bei der Impfstoffversorgung zu beenden. Anstatt die Technologie über den WHO-mRNA-Hub mehreren Produzenten zur Verfügung zu stellen, arbeitet Biontech nur mit einer Firma zusammen, und auch nur für die Abfüllung und Endfertigung des Impfstoffs. Mehrere Unternehmen in Afrika könnten aber in existierenden Fabriken binnen zehn Monaten selbst Impfstoff herstellen. Dafür müssen Biontech und andere Unternehmen ihr Know-how zur Verfügung stellen. Nur das wäre ein echter Gamechanger für eine Steigerung der Impfstoffproduktion und eine gerechte weltweite Verteilung. Die deutsche Bundesregierung, die massiv in die Entwicklung des Biontech-Impfstoffes investiert hat, sollte Druck auf das Unternehmen machen, seine Technologie möglichst schnell und über den WHO-mRNA-Hub zur Verfügung zu stellen.”

Damit Afrika unabhängig von europäischen und US-Importen wird, brauchen die Produzenten dort Zugang zu Technologie und Inhaltstoffen für alle Produktionsschritte. Von den bisher weltweit geimpften Menschen leben nur 1,6 Prozent in Afrika. Viele Länder des Kontinents kämpfen aktuell mit einer dritten Welle an Covid-19-Infektionen und einer Überlastung ihrer Gesundheitssysteme – auch aufgrund der geringen Impfquote.

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Unsere Pressereferentin Heike Dierbach
Heike Dierbach
- Pressestelle